Kurz nach der Geburt der Welpen fordert die Natur ihren Tribut. Ayka ist rund um die Uhr beschäftigt, teilweise wird im Halbschlaf gesäugt. Durchsetzung und Kampf sind jetzt angesagt, um die beste Zitze zu erreichen. Wir freuen uns auf die kommenden Wochen.
Die kleinen A´s vom Himmelreich haben alle am 9. Tag ihr Geburtsgewicht verdoppelt, manche die 1 kg Marke überschritten. Kein Wunder, die besten Zitzen werden heiß umkämpft. Die Welpen entwickeln sich prächtig und die ersten torkelnden Gehversuche sind an der Tagesordnung. Es ist wunderbar, anzuschauen wie sich über die vergangenen drei Tage die Augen langsam öffnen. Heute, Sonntag durften sie zum ersten Mal ins Freie, ein Genuss für die Welpen.
So langsam kommt Leben in die Wurfkiste. Bellen, Knurren und kleine Rangeleien sind nach einem Schläfchen angesagt. Ayka versorgt ihre Welpen vorbildlich und Chili, unsere Oma, darf auch ab und an die Welpenstube besuchen. Aus den ersten Gehversuchen sind nun kleine Runden in der Wurfkiste geworden. Man erkennt jetzt, dass die Augen nicht nur geöffnet sind, sondern auch an Schärfe zunehmen.
Zu Beginn der vierten Woche interessierten sich die Welpen sehr füreinander. Von Tag zu Tag werden die Kleinen agiler und beweglicher. Erste Rangeleien sind auch schon zu beobachten. Jeder der kleinen Racker entwickelt nun bereits die ersten Milchzähne, zum Leidwesen der Mutterhündin. Jedoch zeigt Ayka weiterhin ihre Geduld und Souveränität beim Säugen. Die neuen Chefs sind munter und erkunden mit großem Interesse die Umgebung. Für den Umzug nach draußen ist alles vorbereitet, sodass wir die Welpen, ihrem Drang entsprechend, eine neue Kinderstube beziehen lassen.
Der Bewegungsdrang kennt keine Grenze, sodass wir immer öfters unsere Zwingertür öffnen. Hier in ihrem Spielgarten sind die tollsten Bälge versteckt, um die schon heftig gestritten wird. Die Prägung an ihre neue Umgebung, inklusive aller hier vorkommenden Wildarten, ist uns sehr wichtig und wird auch täglich geboten. Am Wochenende kamen dann auch der erste Regen und die Kälte hinzu. Verschiedene Geräuschkulissen, wie der Lärm einer Motorsäge, der eines Rasenmähers oder einer Rätsche und die ersten Schüsse werden mit in die Fütterungszeiten eingebaut. Alle Hunde entwickeln sich prächtig und eigene Charaktere sind schon erkennbar.
Wer die Wahl hat, hat die Qual... Alle zukünftigen Welpenbesitzer waren diese Woche zu Besuch und konnten sich an unseren kleinen Jagdhelfern nicht satt sehen. Nun stehen Reviergänge mit Kennenlernen des Wassers und viele Runden in unserem "Erlebnisgarten" auf dem Programm. Die Prägung an verschiedene Wildarten, wie Hirsch, Wildschwein, Fuchs, Marder, Hase, Fasan und Rabenkrähe, führen wir wie gewohnt fort. Raufereien um das begehrte Wild, mit entsprechenden Drohgebärden und dem Sichern der gemachten Beute, sind zur Normalität geworden. Der rabiate Umgang mit dem Raubwild scheint allen Welpen sehr stark angewölft zu sein. Das Wetter ließ vergangene Woche keine Wünsche offen, sodass von Schnee über Frost bis hin zum Sonnenschein alles dabei war. Am Schönsten ist es draußen, daher stellt der Zwinger nur noch nachts die Herberge der jungen Hunde dar.
Die siebte Woche gestalteten wir durch ausgeschmückte Reviergänge, bei denen unsere Welpen ihre Umgebung ausgiebig erkunden. Neben dem Abenteuerspielplatz zu Hause, welcher den Kleinen nicht mehr zu genügen scheint, waren dies aufregende Stunden für die jungen Hunde. Es wurde im Schilf gestöbert, das Wasser mit großer Begeisterung und viel Freude angenommen und jeder Geruch sowie jede Spur sofort nachverfolgt. Durch unsere Ausflüge ins Revier konnten die Kleinen das Autofahren kennenlernen, welches sie ruhig und gelassen hinnehmen. Wir konnten bereits erste Vorstehmanieren an der Reizangel erkennen, diese werden in den kommenden Tagen weiter ausgeprägt. Die aktiven Phasen verlängern sich zunehmend. Außerdem durften die jungen Weimaraner in der vergangenen Woche erstmals mit Kindern und anderen Hunden in Kontakt kommen. Jeder Hund entwickelt seine eigene Persönlichkeit und begeistert uns auf seine Art und Weise. Wir binden immer mehr verschiede Gegenstände sowie Geräuschkulissen ein, um den Hund auf seinen kommenden Alltag bestmöglich vorzubereiten. Hierbei kommt unter anderem der Schuss zum Einsatz. Raubzeug wie Marder und Fuchs werden von den Hunden sofort gegriffen und geschüttelt. Wir werden die letzte Woche mit unseren Welpen genießen …
Wie in den vergangenen Wochen beschäftigten wir uns mit den notwendigen Bestandteilen der jagdlichen Prägung. Die jungen Weimaraner wurden immer aktiver und stellten den Garten auf den Kopf. Die Reviergänge wurden immer interessanter gestaltet und mit großem Selbstvertrauen angenommen. Die letzte Woche mit den Hunden unseres ersten Wurfs neigte sich heute dem Ende zu. Nach der 8. Woche durften die Besitzer ihre neuen Mitbewohner mit nach Hause nehmen. Sie waren über die körperliche und charakterliche Entwicklung erstaunt, aber zugleich erfreut über die bevorstehende Zeit und die Zusammenarbeit mit dem Welpen. Nach einem Kennenlernen der Wurfgruppe beim gemeinsamen Weißwurstfrühstück wurden neue Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen und sich viel über die Hundeausbildung ausgetauscht. Alle Hunde werden in der Zukunft in Nieder- und Hochwildjagden eingesetzt.
Wir sind uns sicher, dass jeder Hundeführer seinen Begleiter gefunden hat und sogleich, nach der Gewöhnung an das neue Umfeld, unter besten Voraussetzungen mit der Ausbildung beginnen kann. Ein besonderer Dank gilt Manuel Ries, der uns mit seinem Rüden Elvis von der Hahnenweide am Abgabetag besucht hat und allen die Möglichkeit gab, den Deckrüden zu begutachten.
Über die Fortschritte der jungen Weimaraner werden wir uns in wiederholenden Treffen austauschen. Des Weiteren werden wir allen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Wir wünschen euch viel Spaß und "Suchenglück" in der kommenden Zeit!